Geheimtipp: versteckte Oase bei Taupo [Neuseeland 1.17]

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Nach unserem Huka-Jet-Abenteuer haben wir einen weiteren Plan. Zunächst aber halten wir am Scenic Lookout, welches uns schon auf dem Schild zum Huka-Jet angekündigt wurde. Ich kann es wirklich nur empfehlen, bei jedem beschilderten Lookout anzuhalten, es lohnt sich immer.

On the road again

Kein Geheimtipp: alle Scenic Lookouts mitnehmen

Bei diesem Lookout gab es eine Sicht über den Lake Taupo bis zum Tongariro, was bedeutet, dass man bestimmt über 100km weit sehen konnte. Krass! Wir blieben ein Weilchen hier und genossen die Aussicht.

Zwischendurch kam eine sechsköpfige chinesische Familie/Reisegruppe, die sich direkt Alex schnappten und ihn baten, ein Gruppenfoto von ihnen vor dem Bergpanorama zu schießen. Dem kam er gerne nach. Nach einer viertel Stunde setzten dann auch wir unseren Weg fort.

Lake Taupo und das Tongariro-Massiv

Viel empfohlen: Polynesian Spa

In Rotorua hatten wir eigentlich geplant, ins Polynesian Spa zu gehen. Dies wurde uns von so vielen Leuten empfohlen und auch deren Flyer und Webseite klangen sehr ansprechend: mit kleinen, heißen Pools direkt am Rande des Lake Rotorua, die man für sich allein bzw im Grüppchen mieten konnte. So kamen wir also an einem unserer Rotorua-Abende zum Polynesian Spa – je näher man kam, umso mehr roch man es (nein, es riecht nicht gut). Wir freuten wir uns sehr darauf und waren gespannt.

Der Pool ist voll

Die Dame am Eingang jedoch warnte uns direkt vor: es täte ihr sehr Leid, doch es seien gerade einige chinesische Großfamilien gekommen und selbst die großen Pools wären total überfüllt. Wir dürften gerne einen Blick reinwerfen und dann selbst entscheiden, ob wir es wagen wollten oder nicht. Huch. Wiedermal überraschte uns die freundliche Ehrlichkeit der Kiwis. Wir vermuteten, dass man uns in Deutschland sicherlich den Eintritt abgeknöpft hätte, weil ja noch Platz ist. Aber hier nicht. Die Dame führte uns durch einen schmalen Gang nach draußen auf das Pool-Gelände. Tatsächlich, da war es wirklich sehr voll. Sämtliche „Privat“-Pools waren belegt, in den großen Pools fehlte nicht mehr so viel bis zum Ölsardinen-Feeling. Wir bedankten uns und zogen traurig ab. Das wäre sicher schön gewesen.

Eine neue Chance!

Auf unserem Weg zum Huka-Jet jedoch hatten wir am Straßenrand ein ganz unauffälliges Schild gesehen, welches ein Spa, die Wairakei Terraces, bewarb. Also wollten wir es hier mal probieren. Hier gab es zwar keine eigenen Pools zu mieten, aber macht ja nichts. Am Eingang konnte man noch nichts sehen, lediglich ein paar schlechte Fotos wiesen darauf hin, was einen erwarten könnte. Und das war nicht sonderlich viel. Wir zahlten trotzdem unseren Eintritt, denn uns war so warm, dass wir dringend eine Abkühlung brauchten. Wir betraten also das Gelände – wow!

Wairakei Terraces

Wow, wow, es war echt wunderschön hier. Es gab 3 Pools, die Terassen-artig angelegt waren und an der obersten aus einer heißen Quelle entsprangen. Der unterste Pool war der größte, er hatte einen kleinen Wasserfall und man konnte ihn über eine kleine Brücke überqueren. Die anderen beiden Pools waren eher klein, aber da fast nichts los war, störte uns das gar nicht.

Die Pools werden aus einer heißen Quelle gespeist.

Badewannengefühl

Schnell zogen wir uns um und stiegen in den untersten der Pools. Das Wasser war leicht warm, aber angenehm. Je näher man zur Kante schwomm, an dem das Wasser der darüberliegenden Terasse zur unteren lief, desto wärmer wurde das Wasser. Als wir genug im untersten Pool herumgedümpelt waren, gingen wir eine Stufe höher. Im mittleren Pool war das Wasser echt warm. Wenn ich mir im Winter mal eine Badewanne heißes Wasser einlaufen lasse, ist das eindeutig kälter.

Kennt ihr das Gefühl, in eine heiße Wanne oder unter eine heiße Dusche zu gehen, wenn man durchgefroren ist? Erst eine kleine Überwindung wegen der Hitze, dann ein wohliges Gefühl, was sich kribbelnd im ganzen Körper ausbreitet. Obwohl uns ja schon warm war trat das Gefühl trotzdem auf.

Heiße Quelle

Heiß, heißer, am heißesten

Jetzt war ich gespannt auf den obersten Pool. Das Wasser der Quellen lief nur über ein paar Steine und dann direkt dort hinein. Ich stieg also wieder aus dem mittleren Pool und ging in den obersten. Also … fast. Mein rechter Fuß war gerade auf der ersten Stufe im Wasser, da zog ich ihn mit einem kleinen Aufschrei auch schon wieder raus. Aua! Das Wasser hier war echt heiß! Ich versuchte es nochmal etwas langsamer und begann erstmal nur mit den Zehen. Laaangsam rein – und schnell wieder rausziehen. Nee nee, das war nun wirklich zu warm. Ich gab auf und kehrte zum mittleren Pool zurück. Meinem verbrannten Fuß kam das Wasser hier jetzt total kühl vor, was ich vorher noch für so warm gehalten hatte.

Blubbernd-heiße Quelle

Abkühlung im heißen Pool

Katharina hatte vor unserem Besuch im Spa Bedenken gehabt, ob das denn so sinnvoll wäre. Immerhin war uns total warm und wir wollten jetzt in heiße Pools gehen? Das ist doch ein Widerspruch. Aber es war wie mit den heißen Tüchern im Flieger, die ich auf dem Hinflug erstmal nicht verstanden hatte: warmes Wasser im Gesicht + Brise auf der Haut = wunderbare Abkühlung. So auch hier. Und am Ende war Katharina auch noch die einzige, die ohne große Probleme in den obersten Pool stieg und da ein paar Runden schwomm.
Übrigens auch ein Trick! Als wir in den untersten Pool zurück kehrten, war das Wasser, was vorher noch relativ warm war, plötzlich so schön erfrischend kühl. Wir hätten also am besten mit unseren aufgeheizten Körpern im obersten Pool anfangen sollen und dann nach und nach in die unteren Pools und weit weg vom Wasserlauf gehen sollen. Das ist sicher eine schonende Abkühlung.

Im Pool

Alle Pools nur für uns

Die handvoll Menschen, die mit uns in den Pools waren, waren nach etwa einer halben Stunde gegangen, sodass wir das Spa die ganze restliche Zeit ganz für uns allein hatten. Dadurch hatten wir dann auch noch eine Art „Privat-Pool“, den wir in Rotorua verpasst hatten – sogar drei große Privat-Pools.

Quelle mit Brücke

Wir waren um ca 16:50 Uhr ins Spa gegangen. Um kurz vor sieben informierte man uns, dass sie bald schließen würden. Schnell zurück in die Umkleidekabinen und umgezogen. Danach machten wir noch schnell ein paar Bilder vom Spa, denn diese kleine, schöne Oase mussten wir auch festhalten.

Blauer Himmel mit Mond

Perfektes Wetter

Schließlich fuhren wir nach Taupo am gleichnamigen See. Wir waren schön abgekühlt, die Luft war lauwarm, es ging ein leichter Wind. Ein weiterer ziemlich perfekter Abend.

Taupo
Sonnenuntergang am Lake Taupo

Alex und ich hatten nach dem Spa direkt mal die Kiwi-Mentalität angenommen und unsere Schuhe einfach ausgelassen. Barfuß lief es sich doch viel besser. Wir liefen sogar barfuß in den nächsten Supermarkt zum einkaufen, was wir in Deutschland sicherlich auch nie machen würden. Jedoch waren wir nicht die einzigen. Es gab noch einige andere – sichtlich Einheimische und keine Touris – die sich um Schuhe nicht scherten. Der Boden war hier aber auch wie geleckt. Keine klebrigen Flecken auf dem Boden, keine Gefahr von Scherben oder sonstigem spitzen Müll auf dem Boden.

Barfuß in Neuseeland

Spaß an der Fleischtheke

Wir standen zunächst an der Fleischtheke um ein bisschen Wurst fürs Frühstück zu kaufen. Was wir dort sehr witzig fanden: es gab neuseeländisch-schweizerische Frankfurter Würstchen und neuseeländisch-schweizerisch-spanische Chorizo. Was ein für ein Mix.

International-gemischte Wurst

Nach dem Einkauf liefen wir noch ein bisschen im Stadtzentrum herum, das sehr Fisch-lastig ist. Auf den Gullis, auf den Mülleimern, als große Skulptur im Kreisverkehr… Dazu noch ein bisschen Maori-Schnitzkunst, insgesamt ein schöner Ort.

Hier sind sogar Mülleimer und Gullideckel schön
Maori-Kunst am Lake Taupo

Es war ja schon Abend, also wollten wir Essen gehen. Katharina hatte ihr Essen am Mittag beim Huka-Jet nicht geschafft und wollte den Rest nun zum Abendessen essen. Also zogen Alex und ich alleine los und fanden ein gutes Restaurant mit leckerem Steak.

Warten aufs Essen, mit neuseeländischem Bier

Anschließend trafen wir uns wieder mit Katharina und gingen zurück zum Auto. Auf dem Weg sahen wir ein paar Autos mit witzigen Nummernschildern, die gut zum (Poser-)Auto passten.

Ob das ein Wortspiel, bezogen auf den Mercedes-Stern ist?
Fettes Auto
Lustig für Deutsche – hat aber mit getrocknetem Gras nichts zu tun, sondern ist die Name der Häuptlings-Familie eines Maori-Clans. Der schützte die Tongariro-Gegend, indem er sie an die Engländer verschenkte, mit der Auflage, sie zu schützen.

Dann gings zu unserer nächsten Unterkunft, die ein wenig außerhalb von Taupo lag. In Taupo fand nämlich ein Konzert statt, wegen dem sämtliche Hotels/Motels/Hostels ausgebucht waren. Wir bezogen unser Apartment im Dunkeln und fielen schnell ins Bett.

3 Replies to “Geheimtipp: versteckte Oase bei Taupo [Neuseeland 1.17]”

  1. Wie schön einfach diese Bilder und Erzählungen sind! 😀 Unfassbar, da möchte man doch gleich dahin abtauchen und nie wieder ins alte Leben zurück. In jedem Fall wirds mich mal nach Neuseeland ziehen, egal was wer sagt. 🙂 Danke für deine tollen Erfahrungen und Tipps!
    Liebe Grüße
    Saso

    von http://elephanted.de/

    1. Danke, das freut mich, dass dir die Bilder und Texte gefallen 🙂
      Und ja, ich bin völlig deiner Meinung – einfach raus und nie zurück.
      Ich wünsch dir viel Spaß in Neuseeland, wenn es denn irgendwann klappt. So teuer sind die Flüge auch gar nicht mehr, wenn man ein bisschen die Augen offen hält 🙂
      Liebe Grüße,
      Anne

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