On the road – von Taupo zum Whakapapa-Village [Neuseeland 1.18]

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Vor uns lag eine weitere Fahrt. Von Taupo zum Whakapapa Village. Dort übernachtet man, wenn man das berühmte Tongariro Crossing machen möchte. Und hier war unser erster Stopp, für den wir noch keine Unterkunft hatten. Wir würden uns erst vor Ort umsehen. Aber erstmal ankommen.

Vom Motel ins Auto
43km bis zum Ziel

Ohne Zwischenstopps geht nichts

Irgendwie ist es in Neuseeland sehr schwer, ohne Zwischenstopps irgendwo anzukommen. Das ist so gut wie unmöglich. Dauernd kommt man an schönen Orten vorbei, es gibt grandiose Aussichten, wunderbare Naturschauspiele, uns unbekannte Pflanzen … usw. Also muss man immer wieder anhalten, um die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen. Zum Glück gibt’s sehr häufig Aussichtspunkte, an denen man gut anhalten kann. So kamen wir an der Te Ponanga Saddle Road vorbei, von der aus man wunderbar weit gucken konnte. Über den Tongariro River bis zum Lake Taupo, von dem wir gerade gekommen waren.

Aussicht bis zum See
Der Fluss windet sich um den kleinen Berg

Während wir unsere kleine Pause machten, hielten nach und nach viele weitere Autos an, um sich die Aussicht anzusehen. Wir waren also nicht die einzigen, die immer wieder anhalten mussten.

Chaos-Car

Außerdem versuchten wir, ein bisschen Ordnung in unser Chaos-Auto zu bringen. Wir fuhren ja zu dritt, somit war der Kofferraum allein mit unseren drei Koffern proppevoll. Drum war unser Handgepäck auf der Rückbank. Und alles, was man zwischendurch mal rausgeholt hatte, um es später wieder einfach ins Auto zu werfen. Pullover zum Beispiel. Und die Mappe mit unseren Vouchern und Infos von der Travel Agency. Und sämtliche Landkarten, auf denen wir schon längst nicht mehr herumfuhren, weil wir auf der nächsten Karte unterwegs waren. Und lauter Schuhe, weil man zwischendurch auf Flip-Flops umgestiegen waren. Und dann Turnschuhe. Und dann andere Turnschuhe. So hat man am Ende dann einen Haufen Krempel im Fußraum und auf der Rückbank. Nach einem kurzen Aufräum-Versuch fuhren wir jedoch einfach weiter und ließen das Chaos Chaos sein. War eh nicht mehr zu retten und würde wohl eh wieder zurück kommen, wenn wir es wegräumten.

Schuh-Chaos im Fußraum
Totales Chaos auf 2/3 der Rückbank

Kaltes Bad am Vulkan

Unser nächster Halt war am Lake Rotoaira. Wir sind einfach irgendwo von der Straße abgefahren und kamen zum See. Dort war es total schön und wir beschlossen, in den See reinzuspringen. Es war sehr warm und eine Abkühlung war echt nötig. Und die gab es hier. Brrrr!!! Das Wasser war echt kalt! Aber nun waren wir ja schonmal umgezogen, dann mussten wir auch rein. Naja, so ein bisschen zumindest. Bis zum Bauchnabel schaffte ich es allerdings nicht.

Schnelles Foto vom Straßenrand
(Fast-)Bad im See

Von unserem „Bade“-Ort hatte man außerdem einen wunderschönen Blick über den See bis zum Tongariro-Gebirge. Hier war nur wenige Monate zuvor ein Vulkan ausgebrochen. Nicht so, wie man sich das vorstellt mit fließender Lava, aber er hat ein bisschen gehustet – dabei Asche und glühendes Gestein ausgespuckt. Vom See aus konnte man es jetzt noch qualmen sehen. Zumindest dachten wir das damals. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass beim Ausbruch ein Nachbar-Vulkan ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde, sich neue Risse bildeten und es dort seitdem aus dem Boden qualmt.

Blick über den See zum Berg
Blick über den See zum Berg

Wir genossen noch ein wenig die Gesellschaft von Bienen und Hummeln, die sich an den Blumen am Rande des Sees tummelten, dann fuhren wir weiter.

Dicke Hummel…
… und ein Blümchen.

Luxusurlaub oder nicht?

Und kamen schließlich zum Whakapapa Village. Wenn man in das kleine Örtchen kommt, fährt man direkt auf das Chateau-Hotel drauf zu. Und so wie es klingt, sieht es auch aus. Sehr edel, luxuriös und wie ein kleines Schloss. Egal, wir sind im Urlaub, da kann man ja wohl auch mal Geld ausgeben und sich was gönnen. Denken wir uns so. In unserem jugendlichen Leichtsinn. Und wollen zumindest mal die Preise erfragen. Wir parken auf dem Parkplatz hinter dem Hotel und schlappen mit Flipflops und kurzer Hose den Eingang hinein. Und bleiben erstmal stehen. Man hört, dass jemand in der Lobby auf einem Klavier spielt. Man sieht, dass es von innen noch luxuriöser ist als von außen. Gold und Marmor überall. Naja guuut, dann vielleicht doch nicht. Wir drehen auf dem nicht-vorhandenen Flipflop-Absatz um und gehen wieder. Das ist wohl doch eine Nummer zu groß bzw zu teuer für uns. Da brauchen wir gar nicht nach den Preisen fragen 😉
(Im Nachhinein hätte es uns um die 250NZD/150€ gekostet für eine Nacht)

Chateau Tongariro Hotel

Wir gehen erstmal in die Touristen-Information. Am Schalter ist die junge Dame gerade mit anderen Gästen beschäftigt, sodass wir uns hier erstmal umsehen. Hier gibt es nicht nur viele Souveniers zu erwerben, sondern auch viele Informationen über Bergsteigen und das Gebirge.

Unerwartet: Touristeninfo auf Deutsch

Nach einer kleinen Runde kommen wir zurück zum Schalter. Das Mädel dort ist immer noch im Gespräch. Wir unterhalten uns über den kommenden Tag und was wir da so machen können. Und dass ja der Mount Ngauruhoe in den Herr der Ringe-Filmen als Schicksalsberg diente. Alex: „Kann man denn da nicht hochklettern?“ Ich: „Ach Quatsch.“ – „Na klar kann man!“ sagt plötzlich eine Stimme. Das Touristeninfo-Mädel. Huch? Sie war in der Zwischenzeit mit ihren Kunden fertig und hatte unserem Gespräch zugehört. Perplex frage ich „Du kannst ja Deutsch?“ – joa, das konnte sie wohl. Sie kam nämlich aus Österreich. Daraufhin gab sie uns Informationen darüber, wie man denn zum Schicksalsberg kam und wo wir Hotels finden. Und wir machten uns wieder auf den Weg.

Blick zum Mt. Ngauruho, dem Schicksalsberg

Finnische Sauna statt Luxushotel

Erster (bzw. zweiter) Versuch: Ein Hotel auf der rechten Straßenseite – gibt eh nur 1 ½ Straßen hier. Es ist gerade nur ein Mitarbeiter im daran angeschlossenen „Supermarkt“ – ein gefühlt 5 m² großes Zimmerchen mit ein paar Regalen, gefüllt mit einer kleinen Auswahl an Lebensmitteln. Er kann uns keine Auskunft geben, ob noch Zimmer frei sind und was die kosten würden, drum fahren wir erstmal weiter. Als nächstes kommen wir zum Alpine Skotel Resort. Wir erfragten die Preise und beschlossen hierzubleiben. Katharina wählte ein Bett im Mehrbett-Zimmer mit Bad und Dusche auf dem Gang, um noch etwas Geld sparen zu können. Alex und ich nahmen uns ein Doppelzimmer mit eigenem Bad. Dies kostete umgerechnet etwa über 5 Euro pro Person mehr als das Mehrbett-Zimmer. Katharina hatte aber Glück und hatte das Zimmer die meiste Zeit für sich alleine, da erst in der Nacht zwei weitere Gäste anreisten.

Alpine Skotel Resort

Wir bezogen unser Zimmer. Na klar, das Chateau-Hotel wäre mit Sicherheit schöner gewesen. Hier hatten die Zimmer eher den Charme einer finnischen Holzbrett-Sauna. Aber sie erfüllten ihren Zweck und mehr brauchten wir ja auch nicht. Und zumindest glich die Luft im Zimmer nicht die einer stickigen Sauna-Luft 😉

Unser Zimmer

Planung für den nächsten Tag

Als nächstes gingen wir Mittagessen in einem nahegelegenen Restaurant – riesige Burger, die kaum in den Mund passten. Und eine tolle Aussicht vom Tisch auf den Mount Ngauruhoe. Den Schicksalsberg. Mehr oder weniger ohne Worte hatten wir beschlossen, dass dieser das Ziel unserer Wanderung des nächsten Tages werden würde. Den Bus zum Ausgangspunkt der Tongariro Crossing-Wanderung hatten wir im Hotel schon gebucht. Und zwar den frühesten. Der ging um 7 Uhr. Früh aufstehen im Urlaub. Ekelhaft. Aber ist ja nur einmal.

Burger-Ess-Versuch
Aussicht aus dem Restaurant-Fenster

Und bis dahin hatten wir ja auch noch einen ganzen Nachmittag zu verbringen. Das machten wir mit einer Wanderung zum Taranaki-Wasserfall. Aber der kommt erst im nächsten Beitrag 😉

3 Replies to “On the road – von Taupo zum Whakapapa-Village [Neuseeland 1.18]”

  1. Hallo Ihr 3…. das liest sich alles super, als wäre wir dabei 🙂 Wir sind auch zu dritt im Januar in Neuseeland unterwegs und können es kaum abwarten!!! Freuen uns ganz schrecklich. Eure Bilder sind fantastisch…da steigt die Vorfreude noch mehr.
    Wir folgen euch mal 🙂
    grüße von den Fireflies

    1. Hallo ihr fireflies 🙂
      Das freut mich, dass es euch hier gefällt und ihr auch die Fotos mögt. Ich gebe mir Mühe, auch bald mal weiter zu schreiben 😉
      Ich wünsche euch ganz viel Spaß in Neuseeland, würde am liebsten auch direkt wieder hinfahren. Und gucke mich jetzt mal auf eurem Blog um.
      LG,
      Anne

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