Tag 1 in Auckland – mit einem Hobbit [Neuseeland 1.4]

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Guter Start in den ersten Tag in Neuseeland: Verpennt! Vom Shuttle-Fahrer geweckt werden und hastig die ausgeräumten Sachen zurück in die Koffer werfen. Auf der Fahrt in die Stadt unterhalten wir uns mit dem Fahrer und erzählen ihm, dass wir noch nichts geplant haben und uns nun erstmal eine Unterkunft für die nächste Nacht suchen werden. Er erzählt uns, dass unser Hotel mal ein Partner-Hotel mit gleichem Namen hatte, zu dem er immer noch gute Kontakte hat. Er telefoniert kurz und schon haben wir ein Zimmer zu einem super Preis mitten in der City. Klasse!
Er setzt uns am Hotel ab und wir wollen einchecken. Die Dame an der Rezeption sagt uns zunächst einen viel höheren Preis, als den mit dem Shuttle-Fahrer ausgemachten. Sie telefoniert kurz nochmal mit dem Fahrer, diskutiert ein bisschen, am Ende dürfen wir aber zum ursprünglichen Preis einchecken. Schönes Zimmer, schön sauber, alles top.

Hotel-Tür
Hotel-Zimmer

Auf dem Weg wieder nach draußen sehen wir in einer Ecke der Hotel-Lobby ein Schild: „Travel Agency“. Darunter zwei Schreibtische mit zahlreichen Flyern und jeweils einer Dame am Computer. Da wir noch überhaupt gar nichts geplant hatten und außerdem einen Mietwagen für die nächsten Tage brauchten, Katharina zudem noch Informationen für einige weitere Tage, nehmen wir bei der Dame am rechten Tisch Platz. Nur kurz, wir wollen ja schließlich los. Daraus wurde nichts, am Ende saßen wir bestimmt 2 Stunden am Tisch, was sich aber definitiv lohnte.  

Hilfreiche Travel-Agency

Gemeinsam gingen wir durch, welche Orte wir besuchen wollten, welche Sehenswürdigkeiten oder Attraktionen wir besichtigen möchten, sie beriet uns was sehenswert ist und was nicht. Sie riet uns davon ab, beide Inseln Neuseelands besichtigen zu wollen und uns stattdessen lediglich auf die Nordinsel zu beschränken, da diese für einen Aufenthalt von nun nur noch 10 Tagen mehr als genug zu bieten hatte. Lediglich Katharina bekam noch Tipps für die Südinsel, da ihr Freund am letzten gemeinsamen Neuseeland-Tag anreiste und die zwei noch die Südinsel besuchten.
Die Dame von der Travel Agency half uns außerdem bei der Entscheidung zwischen Wohnmobil und Hotel/Auto und suchte mit uns nach einer passenden Fahrzeuggröße, nachdem die Entscheidung auf letzteres gefallen war. Zu guter Letzt besprachen wir das Budget, das wir für Mietwagen und Übernachtungen zur Verfügung hatten und ließen sie vorerst allein.

Erste Stadt-Erkundung

Während sie arbeitete, gingen wir endlich in die Stadt. Bei schönstem Wetter gingen wir einfach mal drauf los. Erstmal nur gucken. Und obwohl es wahrscheinlich so aussah, wie in fast jeder europäischen Stadt auch, war irgendwie alles spannend. Da gab es Maori-Kunstwerke und chinesische Lampions, es gab eine Kirche für Schwule und Lesben, sowie den Sky Tower und ein schönes Hafengebäude.

St. Matthew
Sky-Tower

Nachdem wir sehr viel gesehen und bei einem indischen Imbiss etwas gegessen hatten, gingen wir wieder zurück zum Hotel. Die Travel Agency hatte uns bis dahin alles ausgearbeitet. Fast unsere komplette Reise stand nun schon fest, wir mussten sie nur noch antreten. Hotels waren gebucht, Tickets für Attraktionen bestellt, ein Mann von der Mietwagen-Firma würde uns am nächsten Tag abholen und uns zu unserem Auto bringen. Nur für zwei Nächte würden wir spontan etwas suchen müssen, da wir uns da noch nicht sicher waren, wie lange wir an einem Ort bleiben wollten und wie unsere Route von einem zum anderen Ort verlaufen würde. Wir zahlten – ein gewisser Prozentsatz wurde für die Travel Agency aufgeschlagen – und bekamen einen Stapel Voucher und Bestätigungen, schön säuberlich abgeheftet in einer Mappe.

Ein Hobbit-Date

Dann hatten wir eine Verabredung mit einem Hobbit. Wir alle drei gingen in Deutschland regelmäßig zu einer Herr der Ringe-Convention (teils privat, teils beruflich). Zu dieser kam, ebenfalls regelmäßig, eine (kanadischstämmige) neuseeländische Schauspielerin als „Stargast“, Lori Dungey. Sie hatte im ersten Film eine winzige Rolle als Hobbit-Dame Mrs Bracegirdle, ohne Text, nur einmal Nicken. Trotzdem ist sie auf der Convention sehr beliebt, da sie ein großes Improvisations-Talent hat und mit anderen Schauspielern vor vollem Haus Comedy-Shows spielt.
Und da man sich ja schon etwa 100mal über den Weg gelaufen war und zig Interviews geführt hatte, trafen wir uns nun zur Abwechslung mal in Neuseeland statt in Deutschland. Lori holte uns am Hotel ab und zeigte uns ein bisschen Auckland. Sie fuhr mit uns auf den Mount Eden, ein längst erloschener Vulkan, von dem aus man die Stadt überblicken kann. Der Krater ist völlig mit Gras bewachsen. Er ist abgesperrt, Lori erzählte uns aber, dass früher Kühe darin grasten und lange Zeit ein Auto im Krater stand, welches dort reingerollt war, nachdem jemand vergessen hatte, die Handbremse anzuziehen.
Es stand auch ein großer Kompass auf dem Berg, auf dem Pfeile anzeigten, wie viele Kilometer in eine bestimmte Richtung eine weit entfernte Stadt lag. Ich entdeckte die Richtung nach Frankfurt: 18.170 Kilometer. Das ist weit.

Mt. Eden
Weit weg von zu Hause

Ein Rohirrim-Date

Unser nächster Halt war ein Restaurant, das Galbraith’s Alehouse. Wir standen gerade an der Bar, um unser Essen zu bestellen, als neben uns jemand sagte: „Guten Tag!“
Wir dachten, es hätte mal wieder jemand bemerkt, dass wir Deutsche waren, ohne dass wir irgendwas gesagt hatten. Das war uns am heutigen Tag schon ein paar Mal passiert. Aber nein, es war unsere andere Verabredung. Bruce Hopkins, ebenfalls neuseeländischer Schauspieler, den wir von der Convention kannten. Er spielte im zweiten und dritten Teil die Rolle des Gamling, hatte also auch etwas Text. Zum Beispiel hilft er König Theoden beim Anlegen der Rüstung in Helms Klamm, manch einer erinnert sich an die Szene:

Gamling: „Mein Gebieter?“
Theoden: „Wer bin ich, Gamling?“
Gamling: „Ihr seid unser König, Herr.“
Theoden: „Doch vertraut ihr eurem König?“
Gamling: „Eure Männer, Herr, folgen Euch zu jedwedem Ende!“
Theoden: „Zu jedwedem Ende. . . Wo sind Reiter und Ross und das Horn, das weithin hallende? Lang vergangen wie Regen im Wald, und Wind in den Ästen; im Schatten hinter den Bergen versanken die Tage im Westen.“

„To whatever end“ … ich krieg schon beim Lesen fast Gänsehaut, ich muss mal wieder die Filme angucken 😉

Galbraith’s Alehouse

Gemeinsam mit Bruce und Lori ließen wir den Abend bei einem leckeren Essen und interessanten Gesprächen ausklingen.
Noch leicht im Hellen bedankten und verabschiedeten wir uns von den beiden und machten uns zu Fuß auf den Weg zurück in die Stadt. Total easy: einfach nur der Straße nachlaufen. Naja, das hat nicht so geklappt, wir haben uns trotzdem verlaufen. War aber nicht so schlimm, dafür fanden wir ein paar witzige Straßennamen und fanden im Dunklen dann trotzdem den Weg zum Hotel.

Katharina wollte noch mit ihren Eltern skypen und dann bald schlafen gehen, also zogen Alex und ich alleine nochmal los und sahen uns Auckland bei Nacht an. Viele beleuchtete Gebäude, und das Hafengebäude sah noch schöner aus als am Tag.
Irgendwann gingen wir aber auch schlafen, denn am nächsten Tag wollten wir hoch hinaus.

Aucklands Hafengebäude bei Nacht

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