Orakei Korako – Besuch im verborgenen Tal [Neuseeland 1.15]

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Obwohl wir schon den Geothermalpark Wai-O-Tapu bei Rotorua besichtigt hatten, stand noch ein zweiter auf unserer Liste: Orakei Korako – das verborgene Tal. Gerade wegen des Beinamen „Hidden Valley“ klang es interessant für uns, weshalb wir auf unserem Weg von Rotorua nach Taupo einen Abstecher dorthin machten.

Irgendwo zwischen Rotorua und Taupo

Am Eingang des Parks gibt es Parkplätze und ein Klo – mit Geysir-Namensspielchen für die Männlein-/Weiblein-Bezeichnung. Die erste Besonderheit an diesem Park ist, dass man ihn nur mit einem Boot erreichen kann. Doch schon von der anderen Seite kann man die unterschiedlichen geothermischen „Terassen“ sehen, noch dazu dampft es mal wieder aus allen Ecken.

Geysir-Klo für Guys und Gals
Blick vom Parkplatz zum Park

Wir müssen noch kurz warten bis das Boot zurück kommt, da es gerade ein paar andere Besucher auf die andere Seite des Waikato Rivers brachte, dann sind wir dran. Es ist schon fast 12 Uhr, die Sonne steht hoch, es ist heiß. Der Fahrtwind auf dem offenen Boot ist da sehr willkommen.

Blick aus dem Boot zurück zum Abfahrtspunkt

Auf der anderen Seite angekommen, bekommen wir vom Bootskapitän noch unsere Rückfahrt erklärt: Klingeln! An einem Pfosten hängt eine Klingel, die gedrückt werden muss. Dann kommt das Boot wieder rüber gefahren, um uns abzuholen. Witzig.

Ankunft am anderen Ufer

Auf einem Schild ist ein Übersichtsplan abgebildet, der uns den Weg mit seinen Sehenswürdigkeiten erklärt. Der Park ist grob aufgeteilt in 3 Terassen. Unten am Wasser die Emerald Terrace (Smaragd Terasse), darüber die Rainbow and Cascade Terrace (Regenbogen- und Kaskaden-Terasse) und anschließend die Golden Fleece Terrace (Goldenes Flies-Terasse). Diese decken zwar nichtmal die Hälfte des Parks ab, die weiteren Abschnitte haben aber nur noch wenige Unterteilungen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Aussichtspunkte.

Weg an den Terassen vorbei

Wir beginnen unseren Spaziergang an der Emerald Terrace. Wie ein Smaragd sieht sie eher nicht aus. Nur an wenigen Stellen ist etwas grün zu sehen, das meiste der Fläche ist fast schwarz oder mit undefinierbarem gelben Glibber bedeckt. Wenn ich es richtig verstanden habe, funktioniert dieser Glibber wie eine Art Sonnenschutz für darunter lebenden Mikroben.

Emerald Terraces
Glibberglibber… mit ein paar Fliegen drauf

Der Weg führt den Berg hinauf, immer schön durch die pralle Sonne, durch die Hitze, ohne Schatten. Wunderbar! Zwar ist die Cola schon nach dem ersten Abschnitt nicht mehr kühl, sondern eher auf Temperatur einer schönen Hühnersuppe, aber Regen und kalt braucht man im Urlaub ja nun wirklich nicht.

Man überquert die Terassen über einen breiten Holzsteg. Ähnlich war bereits der Wai-O-Tapu angelegt, was mir sehr gefiel. Keinerlei Geländer. Fast, als würde man die Natur einfach so durchqueren, wären da nicht die Holzbretter unter den Füßen. Auf der einen Seite kann man bis zur Bootsanlegestelle und zum Parkplatz blicken, auf der anderen Seite über die Rainbow and Cascade Terrace staunen. Mal wieder sehr surreal, alles wirkt unnatürlich, obwohl es natürlicher kaum sein kann.

Kaskaden
Regenbogen-Terasse
Regenbogen-Terasse

Es geht weiter rauf, über eine schöne Treppe durch den Farn-Wald. Kurz ein bisschen Schatten, bevor man zum Golden Fleece kommt, das irgendwie so gar nicht Golden ist, sondern sehr weiß. 5 Meter hohe mineralische Ablagerungen, ein 40 Meter langes Feld davon. Wow. Kein Wunder, dass die Maori dieses Gebilde als Wolke (Te Kapua) bezeichneten.

Treppe durch den Wald
Das goldene Flies … in weiß.

Hier kann man sich nun entscheiden, ob man den Rückweg antritt oder noch der Artists Palette (Künstler-Palette), den Mud Pools (Schlamm-Löcher), der Ruatapu Cave (Höhle) und dem Elephant Rock (Elefanten-Felsen) einen Besuch abstattet. Wir entscheiden uns für letzteres. Die warme Cola ist leer, das Wasser auch, wir haben Hunger – warum also nicht noch eine Stunde länger herumlaufen? Wenn man doch schonmal da ist, muss man das ja auch ausnutzen.

Wir überqueren also erneut die Terassenfläche und kommen zunächst zum Elephant Rock. Der tatsächlich wie ein Elefantenkopf aussieht, sonst aber nicht sonderlich spektakulär ist.

Hinweis: er hat ein Grasbüschel auf dem Kopf und befindet sich im oberen Drittel des Bildes

Die Artists Palette ist dafür umso spektakulärer. Eine große Fläche, die wirklich so aussieht, als hätte da jemand mit Farben versucht zu mischen. Viel blau und gelb (vielen Dank an dieser Stelle an die Sendung mit der Maus, die mir beim Ansehen der Bilder jedes Mal einen Ohrwurm von „Herr Gelb und Frau Blau“ verschafft …. ), viele Kleckse und kleine Teiche.

Palette von unten
Palette von oben
Blau. Und gelbe Kleckse. Und ein bisschen lila.

Von dort gehts durch vermooste Wälder endlich zur Hidden Valley und zur Ruatapu Cave, die auch als Aladdins Cave bezeichnet wird (warum, weiß ich nicht). Es ist ganz schön, doch irgendwie auch ein ganz klein bisschen enttäuschend, nachdem so groß damit geworben wurde. Ein verborgenes Tal habe ich mir irgendwie … „versteckter“ vorgestellt. Man muss lediglich dem normal großen Weg folgen und kommt so in das Tal, das nicht mehr so hoch gelegen ist, sondern eben zwischen den Hügeln „verborgen“.

Im Tal
An der Höhle

Die Höhle ist eine von weltweit nur 2 Höhlen, die sich innerhalb eines Thermalgebietes befinden. In ihr befindet sich säurehaltiges Wasser. Man befindet sich inmitten von Farnpalmen, die weit in den Himmel ragen. Dadurch ist es hier mal wieder schön schattig. Bloß dem Fotoapparat gefällt das nicht so gut, alles ist zu dunkel oder verwackelt… Gut, dass Alex sich in Auckland in einem Fotogeschäft ein Gorilla-Stativ mit Magneten gekauft hat. Das funktioniert echt gut, da er seinen Apparat einfach auf das Metallgeländer magneten kann und mit Langzeitbelichtung und Selbstauslöser doch noch ein halbwegs scharfes Bild hinbekommt.

Magnet-Stativ
Bestmögliches Foto des kleinen Teichs
Im Tal

Wir verlassen das Tal wieder und haben eine wunderschöne Aussicht über das ganze Areal bis weit über den Fluss hinweg. Echt toll.

Aussichtspunkt
Aussicht über die Terassen und den Fluss

Weiter geht’s zu den Mud Pools. Wie auch in Wai-O-Tapu sind die ziemlich ausgetrocknet. Lediglich ein bisschen blubberts noch hier und da. Umso mehr Geblubber gibt’s dafür im Soda Fountain (Sprudel-Brunnen), an dem wir auf dem Rückweg noch vorbeikommen.

Trockenmatsch
Matschgeblubber
Wassergeblubber
Weg durch die Natur

An der Ablegestelle des Bootes angekommen drücken wir die Klingel. Kurz drauf setzt sich das Boot auf der anderen Seite in Bewegung und macht sich auf den Weg zu uns. Nochmal eine frische Brise, dann stürmen wir das MudCake Café. Wir hätten wohl doch ein wenig mehr Getränke und einen kleinen Snack mitnehmen sollen. Und ja, man soll ja warme Getränke wie zB Tee trinken, wenn einem heiß ist, aber … diese kalte Cola war echt nötig. Anschließend noch einen mächtigen Schokoladenkuchen und der Tag war gerettet. Und wir machen uns weiter auf den Weg in Richtung Taupo.

Terasse des MudCake Café (kein Emerald oder Rainbow, nur Holz)

 Wai-O-Tapu oder Orakei Korako?

Oder beides? Gute Frage! Im Nachhinein hätte auch eins der beiden gereicht, doch ich wüsste jetzt nicht, für welches der beiden ich mich entschieden hätte. Die Wahl hängt wohl von manchen Faktoren ab.

Pro Wai-O-Tapu:

  • Für Leute mit viel Zeit
  • Viel viel mehr zu sehen als im OK
  • 3 Rundwege

Pro Orakei Korako:

  • Für Leute mit weniger Zeit
  • Bootsfahrt
  • Weniger andere Besucher

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