Da waren wir also nun im Whakapapa Village, um am nächsten Tag ins Tongariro-Vulkanmassiv zu wandern. Es war bereits Nachmittag und viele der Tongariro-Touristen saßen wahrscheinlich schon wieder im Bus zurück zum Hotel. Was also tun? Im Village gibt’s nichts außer einer Hand voll Häuser. Und einer Hand voll Wanderwege. Beginnen wir also heute schonmal mit Wandern.

Eine kleine Wanderung
Wir suchten uns den Weg zum Taranaki-Wasserfall aus. Dieser war mit einer Strecke von 6 Kilometern eher kurz, war ein Rundweg und sollte in etwa 2 Stunden zu schaffen sein.
Der Weg ist leicht zu gehen, die meiste Zeit läuft man auf Schotter. Mit Turnschuhen ohne Probleme zu laufen. Und immer im Blick: der Berg Ngauruhoe, der Schicksalsberg aus den Herr der Ringe-Filmen.


Kein Wasser von unten, aber von oben – Hilfe, Regen!
Relativ am Anfang sind wir an einem kleinen Bachlauf vorbei gekommen, doch dann kommt lange kein Wasser mehr. Wir fragten uns zwischendurch, ob wir denn wohl noch auf dem richtigen Weg sind, doch ein paar Wegweiser bestätigten und dieses.

So kam uns eine neue Frage auf: ob wir stattdessen Wasser von oben bekommen würden. Obwohl wir noch in der Sonne liefen, wurde der Himmel am Horizont tiefschwarz. Die dunklen Wolken zogen unheilbringend näher – und wir waren ohne Schirm, aber mit kurzer Hose und T-Shirt unterwegs. Doch wir hatten Glück und das Unwetter verzog sich, bevor es uns erreicht hatte.

Canyons, Gräser und Geröll
Die Natur, durch die wir wanderten, wechselte langsam von grasig zu steinig. Manchmal sah es fast ein bisschen canyon-artig aus. Ab und an gab es auch Weg-Abschnitte, die nicht mehr aus Schotter bestanden, sondern eher aus Geröll. Sowas finde ich ja immer toll. Auch Brücken passierten wir, das Bachbett unter der zweiten führte dann auch endlich mal wieder Wasser.




Ankunft am Wasserfall
Und so kamen wir nach knapp über einer Stunde schließlich am Taranaki-Wasserfall an. Und zwar am oberen Ende. Von hier oben hatte man eine superschöne Aussicht, sodass wir hier ein kleines Päuschen einlegten. Und ich krabbelte ein bisschen an die Kante, um in die Tiefe schauen.



Der Weg nach unten war ähnlich „abenteuerlich“ wie die Geröll-Strecke: eine schmale, steile Treppe aus Schotter und abstützenden Holzbrettern führte gewunden durch den Wald nach unten. Von wo aus man eine tolle Sicht auf den schönen Wasserfall hatte. Auch hier verblieben wir eine Weile, bis wir den Rückweg antraten.




Rückweg am Fluss entlang
Der Rückweg folgte dem breiten Bach, der unterhalb des Wasserfalls weiter floss. Er ging eigentlich fast ausschließlich durch einen Wald, weshalb wir dann unsere Fotoapparate etwas schonen konnten.

Etwa 2 ½ Stunden nach Loslaufen kamen wir zurück an unserem Hotel an. Eine halbe Stunde länger als ausgeschildert. Was aber auch mal wieder nur an der schönen Landschaft liegt. Da kann man ja nicht einfach nur so durch bzw. vorbei laufen. Man muss einfach immer wieder anhalten und Fotos machen.
Facebook-Tipp von Philipp M.: Man kann auch im Wasser des Wasserfalls baden und hinter den Wasserfall gehen. Und sich dann auf dem Rückweg von der Sonne trocknen lassen. Coole Idee.
3 Replies to “Tongariro: Wanderung zum Taranaki-Wasserfall [Neuseeland 1.19]”