Tag 2 in London – Sir Ian McKellen im Theater (King Lear)

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(Unbezahlte „Werbung“ durch persönliche Empfehlung)

 

Tag zwei beginnt

Tag zwei in London. Nachdem die Alex (≠der Alex) und ich am Vortag angereist waren und wir bereits Orlando Bloom im Theater sehen durften und Autogramme bekamen, stand heute Theaterstück Nummer zwei, mit Ian McKellen, auf dem Plan. Aber erstmal wach werden.

Nach dem Aufstehen gingen wir zum nahegelegenen Waterstones-Buchladen, um in deren Café zu frühstücken. Frühstück gab es zwar auch im Hotel, war aber in unserem Preis nicht inbegriffen. Und für ein Brötchen und ein Croissant wollten wir nicht 15 Euro ausgeben. Im Buchladen-Café war die Bedienung zwar recht lustlos und unfreundlich, dafür schmeckte es aber. Neben einer Vanillestange hatte ich „Millionaire’s Shortbread“, Shortbread mit einer Karamel- und einer Schokoladenschicht.

Ausblick beim Essen
Vanillestange und Millionaire’s Shortbread

So viele schöne Bücher

Anschließend stöberten wir noch eine Weile in den Büchern, hier gab es viele schöne Potter- und Tolkien-Bücher in den verschiedensten Ausgaben. Die meisten davon echt schön gemacht. Leider besaßen wir die Bücher schon in langweiliger Ausgabe, doch wir mussten uns schon etwas zusammenreißen, nicht trotzdem die Schönen nun auch noch zu kaufen.

Bücher für Hogwarts-Schüler

Abstrakte Kunst … oder so. 

Dann ging’s wieder raus in die Sonne. Wir gingen über den Trafalgar Square und sahen uns die Springbrunnen mit seinen Figuren an. Dabei entdeckten wir hinten auf der Mauer eine ganz bunte Figur, die gar nicht so aussah wie die anderen. Bei näherem Hinsehen (und vor allem beim Schild-Lesen) stellten wir fest, dass diese Figur aus Dattelsirup-Dosen bestand. Witzig. Gehört aber zu der weniger witzigen Aktion,  Kunstwerke nachzubilden, die im Krieg zerstört wurden. In diesem Fall Lamassu, eine Statue, die seit 700 v. Chr. in Ninive bei Mossul im Irak stand und 2015 vom IS zerstört wurde.

Trafalgar Square
National-Galerie hinterm Trafalgar Square
Brunnen
Delfin
Kanadische Botschaft
Dattelsirupdosenfigur
Lauter Dosen
Die rote Schrift besteht aus Papieren, die auf den Dosen kleben. Wo drauf steht, was drin ist.

Wir gingen eine Treppe hoch und befanden uns nun auf der Ebene oberhalb des Squares. Hier standen viele dieser Schwebe-Straßen-„Künstler“. Ich dachte, der Witz wäre schon längst out, weil nun wirklich jedes kleine Kind das Geheimnis dahinter kennt. Die Briten scheinbar nicht. Ich habe die bei uns immer nur als Mönch verkleidet gesehen, der sich auf seinen reichlich verzierten Stock stützte. Doch so viel Mühe wurde sich hier nichtmal gemacht. Da stand jemand mit fast bodenlangem, gelb-seidenem Kleid und Yoda-Maske, der Stock war ebenfalls vom gelben Stoff umhüllt, sodass also eigentlich sofort jedem klar sein müsste, dass der Stock kein Stock ist, sondern die tragende Konstruktion. Da geb ich ja noch lieber den Leuten mein Geld, die sich komplett gold anmalen und als Statue dort rumstehen… besser als ne schlecht sitzende Yoda-Maske aus Gummi und n gelber Fetzen. Überhaupt, warum sollte Yoda ein gelbes Seiden-Kleid anhaben??

Oben an der National-Galerie
Blick von oben über den Trafalgar Square
Yoda im gelben Seiden-Dress

Shopping: Tee, m&m’s und Lego

Apropos gelb: Sehr viele Menschen mit gelben Papiertüten liefen hier herum. Mit gelben m&m’s-Papiertüten. Ich wusste gar nicht, dass es in London auch einen m&m’s-Shop gibt! War bis jetzt immer nur in dem Shop in New York, wo ich mir auch bei jedem Besuch mindestens ein T-Shirt kaufe. Das muss ich ja dann hier auch machen. Als Marken-Opfer. Schnell Google Maps befragt, wo denn der Shop liegt (gar nicht so weit weg) und los. Gegenüber des m&m’s-Shops liegt ein Tee-Laden, in den Alex gern reinwollte. Dahin gingen wir zuerst. Hier gibt es gefühlt eine Million Tees. Und schweineteure Tee-Kannen. Alle Sorten haben eine Schnupper-Dose, an der man riechen kann, bevor man kauft. Manche riechen richtig gut, manche richtig ekelig. Ist wohl Geschmackssache 😉 Auch wenn ich Tees ganz cool finde, kaufe ich keinen, denn: ich trinke so selten welche, dass meine Tees zu Hause immer ablaufen, bevor ich sie getrunken habe. Eigentlich trinke ich den nur, wenn ich krank bin. Oder wenn ich denke, dass ich krank werde. Dann bilde ich mir ein, es hilft.

Soooo viele Tees
Spannende Sorten
Schnäppchen (ca 3.569€)

Außerdem sind die Tees auch nicht gerade günstig. Da wäre es umso mehr schade, wenn ich sie schlecht werden lasse. Eine Packung mit 30 Teebeuteln kosten 16£ (knapp 18€). Jedoch bestehen die Teebeutel aber auch aus richtigen Baumwollbeutelchen. Dafür wiederum ist es dann doch nicht mehr so teuer.

Coole Teedosen
Und bunte Teedosen

Neben dem Tee-Laden war ein Lego-Shop. Auch den kenne ich nur aus New York (da gibt’s gleich zwei). Doch hier musste man sich schon in eine lange Schlange stellen, um überhaupt in den Laden reinzukommen. Also war unsere nächste Station der m&m’s-Shop.

Lange Schlange beim Lego

Im Zucker-Merchandise-Himmel

Beim Betreten des Geschäfts stieg einem sofort dieser furchtbar süße Geruch nach „irgendwas mit ganz viel Zucker“ in die Nase. Genau wie in New York, herrlich 😀 Hier gibt’s mega-viel Auswahl an allem möglichen Merchandise rund um die gezuckerten Schoko-Linsen. Und natürlich die Linsen selber. Aus riesigen Säulen an den Wänden kommen sie raus und man kann sie sich zu einem völlig überteuerten Preis selber abfüllen. Dafür aber nach Farbe sortiert, nach Farbmischung sortiert, nach Geschmack sortiert, und es gibt besondere Geschmäcker, die man sonst nicht überall findet. Aber hier an den Säulen will ich ja gar nichts kaufen. Bin aber trotzdem immer von dieser Wand fasziniert. Sooooo viele m&m’s!!

Eine süße Wand
Farb-Träume

An Merchandise gibt’s hier wirklich alles: von Tassen und T-Shirts über Backformen, Teller und Eisbecher bis hin zu Schlüsselanhänger und Magneten. Schlafanzüge. Babykleidung. Spardosen. Teekannen. Lippenbalsam. Portemonaies. Golfbälle… alles. Aber ich wollte ja nur ein T-Shirt. Und ich jage eine Münze durch diese Münzen-Plattroll-Präge-Automaten, die man an allen möglichen Touri-Attraktionen findet.

m&m’s auf dem Beatles-Zebrastreifen
Ein m&m auf der London Bridge
Und ein m&m im Union Jack-Mini

Mammut-Aufgabe: T-Shirt in meiner Größe finden

T-Shirts gibt es wirklich viele, auch sehr viele schöne. Ein schönes ohne Standort-Info gibts, das wird sofort mitgenommen, eins mit London oder Großbritannien drauf hätte ich noch gerne. Doch die besonders schönen gibt es alle entweder nur in Männer-Größe (bei Frauen muss es scheinbar immer was mit pink und Glitzer und Blümchen und Strasssteinchen sein) oder aber nicht in meiner Größe. Eine Schaufensterpuppe hat meinen T-Shirt-Favoriten an und es sieht aus, als wäre es eine kleine Größe. Ich frage eine Mitarbeiterin, die mich wiederum zu einem anderen Mitarbeiter bringt, der per Walkie-Talkie noch einen anderen Mitarbeiter losschickt, nachzusehen, ob es das T-Shirt noch in S gibt. Denn die Puppen-Shirts werden nicht verkauft. Hab vergessen, warum. War aber auch eh eine Größe M, die mir zu groß war. Das Shirt gibt’s nicht in S, kommt heraus. Der Mitarbeiter am anderen Ende des Walkie-Talkies wird erneut losgeschickt: Finde irgendein T-Shirt in S, das mit London oder Großbritannien zu tun hat. Findet er, aber es ist eine Männergröße und damit trotz S zu groß. Und er wird nochmal losgeschickt, unser Mensch geht diesmal auch los, mit der neuen – selbstgegebenen – Aufgabe: finde ein Shirt in XS. Das findet er. Es passt auch. Aber: es ist weiß, relativ durchsichtig, mit pinker Aufschrift und mit glitzriger Schrift. Egal. Die Mitarbeiter haben sich so angestrengt und vor allem hatte der Typ die ganze Zeit mega-gute Laune dabei und meinte, als ich mich fürs Herumscheuchen entschuldigte, dass er das gerne mache. Und außerdem ist das T-Shirt so schlecht auch nicht. Man muss ja auch mal was wagen 😀 Immerhin hatte ich für den nächsten Tag auch noch ein lila T-Shirt im Koffer, was ja eigentlich auch mal so gar nicht meine Farbe ist. Aber es hat „Weasley’s Wizard Wheezes – Staff“ drauf stehen, also Harry Potter-Kram. Da muss man eben doch auch mal ne Ausnahme machen.

Ergebnis einer langen Suche

Pause mit Meal Deal

Wir liefen ein wenig die Straße des Leicester Squares runter, machten eine kurze Pinkel- und Snack-Pause bei Burger King, suchten dann einen Tesco-Supermarkt, weil Alex mir „Millionaire Bites“ (kleine Millionaires Shortbreads) zeigen wollte. Die fand sie nämlich super.

Schönes Haus auf dem Weg zum Supermarkt – sieht ein bisschen aus wie die Häuser am Frankfurter Römer.
Nettes Gässchen.
Noch ein schönes Haus.
Und ein Süßigkeitenladen.

Im Supermarkt fanden wir die Bites – und sahen Meal Deals. Ich frag mich, warum es das in Deutschland so überhaupt gar nicht gibt. Hier habe ich die dauernd gesehen, sogar im Café heute morgen hätte es das gegeben, wenn wir noch 10 Minuten gewartet hätten. Im Supermarkt bestand der Meal Deal immer aus einer kleinen Tüte Chips, einem 0,5l-Getränk und einem kleinen Essen wie zB drei Sandwiches. Alles zusammen kostete das hier im Tesco 3£ (etwa 3,34€). Das ist doch super. Ich kaufte mir ein Meal Deal, mit ner Triple-Cheese-Sandwich-Packung, mit Cheese & Onion-Chips und mit Cola. Hier gab’s ganz andere Cola-Sorten! In New York hatte ich bereits Coca Cola light Mango entdeckt, doch ich konnte es nicht probieren, da man dafür gleich ne 8-Dosen-Packung kaufen musste, einzeln und in Flaschen gab’s das nicht. Aber hier, hier gab’s Cola light Mango in der Flasche, und Cola Zero Pfirsich. Eine im Meal Deal, eine einzeln.

Pfirsich- und Mango-Cola

Gegenüber vom Tesco war eine Straße für ein bald stattfindendes Straßenfest gesperrt. Hier gab es viele Blumengeschäfte, die Straßensperre bestand aus einem Blumenwagen aus Holz. Wir setzten uns an einen Blumenkasten, aßen und genossen die Sonne.

Schöne Straße
Unser Ausblick während der Pause
Und so sah die Straßensperre aus: einfach ein schöner Blumenwagen quer gestellt.

Anschließend gingen wir ins Hotel, kurz 5 Minuten Ausruhen vom ganzen Herumlaufen, dann schnell rüber zu Orlando Blooms Theater, wo bald das Stück zu Ende sein würde (warum und was wir da gemacht haben, hab ich hier geschrieben), wieder zurück zum Hotel und gleich wieder los.

Auf dem Weg zurück zum Hotel.
Witziger Name für ne deutsche Currywurst-Bude
In diesem Haus hat Rudyard Kipling, der Autor vom Dschungelbuch, mal gewohnt
Die Botschaft von Südafrika

Theater zum Zweiten

Jetzt ging’s zum The Duke of York’s Theatre.  Hier wurde Shakespeares King Lear aufgeführt, in der Hauptrolle Sir Ian McKellen, aka Gandalf aus den Herr der Ringe-Filmen. Wir holten unsere Karten ab, kauften ein Programm, ne Cola und ich ein Karamel-Schoko-Popcorn (lecker, aber sehr klebrig). Dann gingen wir zu unseren Plätzen. Huch, die waren gar nicht mal so schlecht. Relativ weit vorne, man konnte gut sehr sehen. Nicht ganz so weit vorne wie bei Orlando Bloom, aber das wäre dann auch zu teuer geworden. Das Theater ist echt schön, es ist viel älter als das von gestern. Es hat eine tolle Kuppel und lauter Balkone.

Das Theater
Die Kuppel
Balkone

Es geht los – und ich bin verwirrt

Um 19 Uhr ging’s dann los. Ich hatte mir im Februar auf nem Bücherflohmarkt in Amsterdam King Lear gekauft, um mich auf das Theater vorzubereiten. Tjoa, nur gelesen habe ich es nicht. War also komplett unvorbereitet und kannte die Geschichte nicht. Und schon gleich am Anfang war ich verwirrt: Es begann mit den drei Töchtern King Lears. Eine von ihnen war schwarz und ich nahm an, dass sie vielleicht von einer anderen Frau war. Doch sie rief die gleiche Frau „Mutter“ wie die beiden anderen, weißen, Töchter, und die Mutter war ebenfalls weiß. Vielleicht eine Adoptivtochter? Ich überlegte, ob man „damals“ überhaupt eine schwarze Adoptivtochter haben konnte und wenn ja, wo kam sie überhaupt her? Welche Länder standen denn da in irgendwelchen geschäftlichen Verbindungen zu England? Gab’s da schon Sklaven? Oder hatten das nur die Amerikaner? Oder auch die Briten? Und wann spielt das Stück überhaupt? Vielleicht hätte ich vorher doch das Buch lesen sollen. Dann hätte ich nicht die ganze erste Zeit des Stücks verpasst, indem ich herumüberlegte, wie die schwarze Frau ins englische Königshaus gekommen war. Denn: die schwarze Frau war keine schwarze Frau. Sie war eine weiße Tochter vom weißen König und seiner weißen Frau – sie wurde lediglich von einer schwarzen Schauspielerin gespielt.

Die Verwirrung hört nicht auf

Aber auch sonst war ich die halbe Zeit verwirrt. Die Geschichte um King Lear ist schon irgendwie kompliziert. Es lag auch nicht am Englisch, ich hab schon alles verstanden, aber kapiert hab ich trotzdem nichts. Vielleicht bin ich nicht so geschaffen für solch intelektuelle Shakespeare-Geschichten. Als es eine Pause gab, berichtete mir Alex das gleiche, sie hatte auch schon längst aus den Augen verloren, worum es überhaupt ging und wer wie mit wem zusammenhing. Deshalb versuche ich jetzt auch gar nicht, euch zu erklären, worum es ging, weil ich sonst halb Wikipedia abschreiben könnte. Sagen wir mal so: eine der drei Töchter wird enterbt und verbannt, der Graf von Loucester hat nen unehelichen Sohn, der König dankt ab, es wird intrigiert, der Graf von Kent (im Theaterstück eine Frau) verkleidet sich als Diener, zwischendurch werden Augen ausgestochen, sich als Bettler verkleidet und der König ist am Ende ganz verrückt. Also allgemein ein ziemlich verrücktes Stück, auch wenn es eine Tragödie ist.

Stimm-Ablenkung

Ian McKellen spielt so überzeugend, dass ich am Anfang dachte, er sei ja echt sehr alt geworden. Er wirkte echt sehr gebrechlich. Aber das gehörte nur zu seiner Rolle als gebrechlicher König. Seine Stimme hingegen war gar nicht gebrechlich sondern sehr markant. Während ich beim gestrigen Theaterstück immer etwas abgelenkt war von Orlando Blooms aufgesetzten texanischem Akzent, war ich hier fast ein bisschen abgelenkt von Ian McKellens normaler, unaufgesetzter Stimme. Sofort nach seinem ersten Satz  guckten Alex und ich uns an, da wir das gleiche dachten: man hat direkt Gandalf vor Augen, obwohl der gerade kurze Haare, eine Uniform und eine Krone trug.

Warten auf Godot Sir Ian

Als das Theaterstück zu Ende war, gingen wir raus auf die Straße. Auf der einen Seite des Theaters waren bereits kleine Gitter aufgebaut worden, an dem schon einige Menschen standen. Wir fanden noch ein kleines Plätzchen am Rand. Der Security-Mann ermahnte uns sofort, die Lücke zwischen Gitter und Hauswand freizulassen, da die für die Leute war, die hier den Bürgersteig ganz normal nutzen wollten. Und für die Theatermitarbeiter, um in beide Richtungen das Theater verlassen zu können. Neben uns stehen zwei kleine Mädchen (etwa 8 und 10 Jahre alt) mit ihre Mutter. Die Sprache klingt osteuropäisch und je länger wir stehen, desto mehr bekommen wir den Eindruck, dass Mutti hier nur die Kinder vorgeschickt hat. Die beiden haben scheinbar weniger Lust, hier mitten in der Nacht zwischen zig anderen Leuten gedrängt an nem Gitter zu stehen und zu warten. Es war auch schon sehr spät, das Theaterstück ging – inkl Pause – fast dreieinhalb Stunden. Irgendwann gingen die drei, das Warten wurde ihnen zu lang. So konnten wir deren Plätze einnehmen, die waren doch etwas besser als unsere vorherigen Randplätze.

Gandalf oder Dumbledore, das ist hier die Frage

Hinter uns war irgendwann eine kleine Gruppe von etwa 6-7 amerikanischer Touristen im Alter um die 50 gekommen. Die Männer standen ganz unbeteiligt herum, wollten gehen, die Frauen (besonders eine) unterhielten sich ganz angeregt über Dumbledore aus Harry Potter. Irgendwann drehte sich Alex um. Sie erzählte ihnen, dass sie da beim völlig falschen Zauberer unterwegs waren und es sich hierbei um Gandalf handelte. Achso. Wir bekommen erzählt, dass die Gruppe nicht in King Lear war, sondern sich Bat out of Hell angesehen hatte und nun von der kleinen Menschenmenge angelockt wurde. Die Männer drängten langsam, doch endlich zu gehen, doch die Damen wollten unbedingt noch Dumbledore sehen. Denn darüber redeten sie trotz Alex‘ kleiner Belehrung weiterhin ununterbrochen, von Dumbledore und dass sie ihn gleich sehen würden. Nicht wissen wer das ist, aber hauptsache mal n Autogramm holen… Doch irgendwann waren die Männer zu ungeduldig und die ganze Gruppe verschwand.

Sicherheitsvorkehrungen

Der Security-Mann gab nach einer Weile eine Anweisung: es gibt Autogramme, aber keine Fotos (wussten wir schon), wir sollen uns alle benehmen und nicht drängeln. Wenn’s Gedrängel und Geschubse gibt, wird abgebrochen. Alles klar. Der Mann geht weg und kommt ein wenig später zusammen mit Sir Ian McKellen zurück. Der Security-Mann trägt Ians Tasche, Ian trägt einen Stift.

Sir Ian McKellen
Fleißiges Autogramme-Schreiben
Dabei immer freundlich

Mal wieder hatten wir uns Gedanken gemacht, worauf wir unterschreiben lassen. Fast alle tauglichen Programmheft-Seiten waren schwarz, mit einem schwarzen Stift kommt man da ja nicht so weit. Doch natürlich war Ian vorbereitet, der weiß ja selber, wie sein eigenes Heft aussieht. Er hatte einen goldenen Stift dabei. In Sekundenschnelle entschied ich mich nochmal um und ließ ihn auf einem Flyer unterschreiben, dann muss ich das Programmheft nicht auseinandernehmen.

Autogramm und Theater-Ticket

Ian ist sehr freundlich und ist dabei viel fan-näher als Orlando Bloom. Er fragt die Leute, wie es ihnen geht und ob ihnen das Theaterstück gefallen hat. Er unterschreibt bei allen Leuten, Gedrängel gibt es keins. Alle Leute stehen ruhig da und warten geduldig ab, bis Ian bei ihnen ankommt. Anschließend geht er mit seinem Taschenträgersecurity durch eine Seitengasse weg. Niemand läuft hinterher.

Sir Ian mit Hut und Security
Und Tschüss

Abendessen in Klein-Italien

Wir suchen uns etwas zu Essen. Sehen ein indisches Restaurant, „Maharadja“ und werden dort unfreundlich weggeschickt. Wir gehen weiter, einige Läden sind schon geschlossen, doch „Little Italy“ hat noch offen. Und die Mitarbeiter sind super-freundlich. Wir sitzen draußen, es ist schon kurz nach Mitternacht, doch es ist immer noch warm. Das Essen ist okay – nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Macht nichts, wir sind satt und gehen zurück zum Hotel. Gute Nacht.

Aussicht beim Abendessen

Falls ihr jetzt auch ins Teater gehen wollt: Das Theaterstück läuft noch bis zum 3. November. Tickets kosten zwischen 25£ und 145£ (ca 28€ – 238€). Gerade die günstigen Ticketkategorien sind schnell ausverkauft, da darf man nicht lange warten, wenn man noch welche entdeckt 😉 Tickets gibts unter diesem Link: ATG-Tickets – King Lear.

3 Replies to “Tag 2 in London – Sir Ian McKellen im Theater (King Lear)”

  1. Hallo

    Ich hab damals Patrick Stewart und Ian McKellen in Waiting for Godot gesehen. Restkarten bekommen. Im Theater meinte die Verkäuferin: Sicht der Bühne 5% Uns war es egal. OK 5 % stimmten wenn man sich im Sitz zurücklehnte. Lümmelte man sich auf den Balkon sah man vielleicht 5 % nicht da man genau an der Seite der Bühne saß.
    Wir hatten schon vorher abgecheckt wo der Bühnenausgang war. Nach dem Theater waren wir vielleicht 6-10 Leute die warteten. Fotos waren nicht möglich, stand auch kein Security. Autogramme haben wir bekommen, haben uns auch noch unterhalten können.
    Freut mich das ihr auch Autogramme bekommen habt 🙂

    London ist schon eine total coole Stadt war dieses Jahr mit meiner Freundin dort und hab ihr klarerweise auch „Forbidden Planet“ gezeigt.

    1. Das ist cool 🙂 Als Waiting for Godot lief, wusste ich noch nicht, dass es so einfach ist, „mal kurz“ nach London zu fliegen und ins Theater zu gehen. Drum hab ich das leider verpasst, sonst hätte ich es auch sehr gerne gesehen. Wegen beiden, McKellen und Stewart.
      Aber klasse, dass bei euch nur so wenig Leute waren, bei uns war es bei allen Theaterstücken, bei denen wir waren, recht voll. Vielleicht ist es aber auch nur beliebter geworden, an die Stage Door zu gehen. Unterhalten war bei uns allerdings gar nicht drin. Schade eigentlich.
      Danke für den Tipp mit Forbidden Planet. Daran habe ich bei dieser Reise gar nicht gedacht und bei meiner ersten London-Reise (diese war erst die zweite) hatten wir dafür am Ende keine Zeit mehr.

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